Donnerstag, Juni 14, 2007

Kölner Platzkonzept

Die Kölnische Rundschau berichtet heute, daß der Kölner Stadtdirektor Guido Kahlen ein neues Konzept für die Nutzung inner- städtischer Plätze wie Neumarkt, Alter Markt und Rudolfplatz erarbeitet hat. Dieses soll nun durch die Gremien gepaukt werden.

Kernpunkt des Anliegens von Stadtdirektor Kahl ist: Wir verderben den Bürgern erstmal den Spaß.

Für alle Plätze wird ein Zeltverbot ausgesprochen. Nicht nur der Circus Roncalli ,auch der Krönungsball der Kölner Schützen, das Kölner Oktoberfest oder die Bierbörse müssen sich neue Standorte suchen. Wie wenig ausgereift das sogenannte Konzept des Stadtdirektors ist zeigt ein Bericht des Kölner Stadtanzeigers. Danach könnte der bisherige Kirmesplatz in Deutz als Circusplatz genutzt werden. Wohin mit der Kirmes weis Stadtdirektor Kahlen aber nicht.

Wenigstens hat der Kölner Oberbürgermeister Schramma schon klar erklärt, das sei mit ihm nicht zu machen.

Dienstag, Juni 12, 2007

Kölner Philharmonie - Wachleute gegen Trittschall



Das Problem ist so alt wie die Kölner Philharmonie. Nach Vollendung des Baukörpers stellte sich heraus, daß die akkustischen Berechnungen von einem mathe- matischen Analphabeten gemacht worden waren. Die Akkustik im Saal war zwar hervorragend. Aber jeder Fußgänger der über das Dach des unter einer Fußgängerzone befindlichen Musetempels ging, störte Konzerte und Proben gewaltig. Der Trittschall wurde in den Saal übertragen.

Als Lösung wurde eine Wachfirma engagiert, deren Mitarbeiter darauf aufpassen, daß kein Fußgänger den Dachbereich der Philharmonie betritt. Mindestens 5 Wachleute sind dafür notwendig. Die Kosten sollen sich auf angeblich nicht mehr als 120.000 € im Jahr belaufen. Allein in der zweiten Hälfte 2007 finden 178 Konzerte dort statt. Die Kosten dürften jedoch glatt das Doppelte von den ausmachen.

Endlich nach vielen Jahren soll das Pflaster ausgetauscht werden. Eine notwendige Maßnahme. Auf dem Weg zur Hohenzollernbrücke kann man sich wegen des losen Pflasters schnell mal auf die Nase legen. Doch anstatt die Sache vollständig in Ordnung zu bringen und den Saal auch trittschallmäßig zu isolieren, gibt es nur die neue Pflasterung. So wird auch weiterhin jedes Jahr eine Riesensumme dafür ausgegeben werden müssen, daß die Wachleute Besucher vom Betreten des Daches abhalten. Die Wachfirma wird es freuen.

Montag, Juni 11, 2007

Bimmelbahn-Bahnhof

Es gibt in Köln eine Bimmelbahn. Normalerweise fährt sie von Rancalliplatz ab und bringt die Touristen zum Kölner Zoo und dem Schokoladenmuseum.

Wenn besonders viel in Köln los ist und am Roncalliplatz eine Bühne steht, wie jetzt beim Kirchentag oder wenn Weihnachtsmarkt ist, fährt die Bimmelbahn mitten durch die Fußgängerzone über die Hohestraße bis zum Domhauptportal am Domkloster.

Da wird es ganz schön eng und gefährlich. Immerhin gehört die Hohestraße, wenn auch nur wenige Meter breit, zu den meistbesuchten Straßen in Deutschland.

Aber wir Kölner wissen ja: Et hät noch immer jot jejange. Damit meinen wir: Auch wenn etwas gefährlich oder gesetzwidrig ist: Den Verantwortlichen passiert nichts.

Eigentlich hätte längst das letzte Stündlein der Bimmelbahn längst schlagen sollen. Vor wenigen Wochen kündigten der Chef Ordnungsamtes und der Oberbürgermeister an: Die Bimmelbahn verschwindet aus der Fußgängerzone am Dom. Passiert ist natürlich nichts. Warum denn auch: Et hät noch immer jot jejange.

Samstag, Juni 09, 2007

Kirchentagsprogrammpunkt: Eisbude



Wer die städtischen Verantwortl- ichen für die Genehmigung von Anträgen der Gewer- betreibenden kennt, weis: Es geht gar nichts.

Egal, ob der Gastwirt eine Außengas- trononie beantragt, ob ein Abfallbehälter neben den Tischen eines Restaurants vor sich hinstinkt und ein paar Meter versetzt werden soll oder ein Fahrradständer den Zugang zu einem Geschäft behindert, die beamteten städtischen Bedenkenträger blockieren möglichst alles, was sinnvoll oder wünschenswert ist.

Beim Evangelischen Kirchentag tauchten plötzlich ein halbes Dutzend Eisbuden Marke "Langnese" am Roncalliplatz und am Domkloster auf. Eisbuden am Dom? Wozu eigentlich ? Rund um den Dom gibt es zwei Dutzend oder mehr Möglichkeiten sich mit Eis zu versorgen. Und dann der Abfall von den Eisverpackung. Wer hat sowas genehmigt ? Die städtischen Bedenkenträger können ihre Hände in Unschuld waschen. Die Eisbuden gehören zum Programm des 31. Evangelischen Kirchentages. Glück gehabt, daß viele Protestanten Vegetarier sind. Ansonsten hätte es möglicherweise noch den Kirchentagsprogrammpunkt: Dönerbude gegeben.

Kirchentag - Köln zeigt sich von seiner besten Seite


Wiedereinmal findet in Köln eine Groß- veranstaltung statt - der Evangelische Kirchentag und wiedereinmal zeigen die Abfallwirt- schaftbetriebe (AWB), daß man noch nicht einmal in der Lage ist, die Papierbehälter zu leeren, bevor diese überquellen.

Die AWB hat laut Eigenwerbung damit begonnen, den Slogan " Für ein sauberes Köln. Für Sie." auf den 250 eigenen Fahrzeugen anzubringen. Außerdem wird noch eine Straßenbahn damit beklebt. Damit sollen die " Kölnerinnen und Kölner für ein sauberes Köln sensilibisiert und zu einer Änderung im Wegwerfverhalten motiviert werden. Werbung allein nützt aber nichts. Erst muß man mal seine Aufgaben erfüllen.

Freitag, Juni 08, 2007

Amt für Verkehrsmißmanagment


Da beginnt der Evangelische Kirchentag in Köln und sofort geht verkehrstechnisch gar nichts mehr. Nicht etwa, daß hundertausende von Protestanten mit ihren Autos Köln erstürmt hätten. Nein, das Verkehrsaufkommen war nicht größer als an einem gutbesuchten Samstag. Viele Teilnehmer reisten außerdem mit dem Zug an.

Der Grund für das Chaos:

Das Amt für Verkehrstechnik hatte wieder zugeschlagen.

Wie die Kölnische Rundschau heute berichtet, war die Deutzer Brücke um 15.00 Uhr gesperrt worden. Schnell gab es im ganzen Stadtgebiet Staus. Glücklicherweise bemerkten die Verkehrsmanager nach etwa einer Stunde, was sie angerichtet hatten und hoben die Sperrung der Deutzer Brücke wieder auf. Trotzdem dauerte es noch bis 19.00 Uhr bis sich der Verkehr normalisiert hatte.

Es war nicht der erste Schnitzer den sich die Herren im Verkehrsamt leisteten. Vor Weihnachten durten hunderte Autofahrer ganze Samstagnachmittage in der Domtiefgarage verbringen. Im Zuge des U-Bahnbaus waren verschiedene Straßen gesperrt worden. Die von den Verkehrsmanagern eingerichte Umleitung machte das Chaos dann perfekt. Kein Rad drehte sich mehr. Erst nachdem sich die Kölner Polizei der Sache annahm, wurde das Chaos durch andere Umleitungen beendet.

Es gibt in Köln Ämter die tun einfach gar nichts und verwalten sich selbst. Dies würde man sich beim Amt für Verkehrstechnik auch wünschen. Die würden dann weniger Unheil anrichten.

Montag, Mai 21, 2007

Kölner Polizeibeamte zu faul?

Die Karnevalsjecken haben es schon immer gewußt. "Do steht ne Schutzmann, dä hät dä janzen tag noch nix gedon" erklingt es beim Rosenmontagszug vielstimmig, wenn ein Polizeibeamter auftaucht.
Das ist jetzt auch statistisch bestätigt. Ganze 1,5 Einsätze in einer Schicht hat eine Polizeistreife zu bewältigen. Hiermit sind die Beamten 112 Minuten im Durchschnitt beschäftigt. Unklar sei laut Kölner Express was die Kölner Beamten in den übrigen Stunden machen. Ist doch klar: Nix.

Sonntag, Mai 20, 2007

Straßenkriminalität in Köln


2004 tönte der Kölner Polizeipräsident Klaus Steffenhagen, er wolle mit der Vision "Köln sicherste Millionenstadt 2010" die Kriminalität in Köln minimieren. Zwischenzeitlich ist diese Version für den Polizeipräsidenten offenbar zum Alptraum geworden. Im Bereich Straßenkriminalität wurden im letzten Jahr gerade mal 11 % von 50.000 Delikten ( Raub, Diebstahl, Körperverletzung, Autoaufbrüche etc.) aufgeklärt. Hierzu stellt die Kriminalstatistik 2006 fest:

„Angriffsobjekte der Straßenkriminalität sind zahlreich vorhandene Güter oder die rechtstreuen Bürger selbst. Durch die Massenhaftigkeit der Tatgelegenheiten und des kriminellen Geschehens besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass die meisten Menschen irgendwann Opfer einer dieser Straftaten werden. Art und Umfang der Straßenkriminalität wirken somit entscheidend auf das individuelle Sicherheitsempfinden der Bevölkerung ein.“

koeln.de meldet nun Polizeipräsident Steffenhagen wolle eine Sondertruppe zur Bekämpfung
der Straßenkriminalität einsetzen. Die Kölner Autofahrer werden aufatmen. Offenbar hat nun auch Polizeipräsident Steffenhagen bemerkt, daß die ständigen Kontrollen wegen "Sind Sie auch angeschnallt?" und "Sie telefonieren doch nicht etwa mit dem Handy?" kein Beitrag zur Kriminalitätsbekämpfung sind.

Aber der Polzeipräsident hat auch an anderer Stelle vorgebaut. Trat er früher mit Namen und Bild für seine Vision "Köln - sicherste Millionenstadt 2010" ein, findet man auf den jetzigen Seiten zur Sicherheitsoffensive 2010 von Polizei Köln keinen Hinweis mehr auf seinen Namen und schon gar kein Bild. Sicher ist eben sicher.

Quelle Bild oben: Polizei Köln

Mittwoch, Mai 16, 2007

Brunnen in Köln - Stadt stellt sich Armutszeugnis aus


Die Kölnische Rundschau berichtete vor einigen Tagen, daß auch in diesem Jahr wieder viele Springbrunnen außer Betrieb bleiben. Grund: die Stadt hat kein Geld und meint Sponsoren sollen die Kosten übernehmen. Zwar ist der umtriebige Bürgermeister Müller ständig auf der Suche nach Sponsoren. Doch der Erfolg ist bescheiden. Kein Wunder: viele Kölner, vor allem Mittelständler, sind vergrätzt über die Stadt und deren Verwaltung. Die hat sich in dem letzten Jahren vor allem zur Verhinderungsbehörde entwickelt. Wer nicht gerade als Unternehmer mit einer Millioneninvestition winkt oder beste freundschaftliche Kontakte zur Stadtspitze hat, findet bei der Stadtverwaltung kaum Beachtung - im Gegenteil: Kölner Unternehmer müssen ständig damit rechnen, daß es wegen jeder Kleinigkeit Probleme mit der Stadtverwaltung gibt.

Hinzu kommt der Umgang mit denjenigen, die sich für die Stadt engagieren wollen. Als der urkölsche italienische Gastronom Gigi Campi vor Jahren mit Hilfe von mehreren Dutzend Sponsoren dem Wallrafplatz zu neuem Glanz verhelfen wollte, wurde dessen Initiative von der Stadtverwaltung ausgebremst. Die Neugestaltung des Wallrafplatzes wollte man doch lieber selbst in die Hand nehmen. Herausgekommen ist eine Platzgestaltung, wie sie billiger nicht hätte aussehen könnte. Köln ist eben kein gutes Pflaster für Privatinitiative.

In Zeiten des Haushaltssicherungsgesetz beläuft sich der städtische Etat auf mehr als 1 Mrd Euro, das sind ausgeschrieben 1.000.000.000 €. Für alles ist Geld da, für die neuen Dienstwagen der Stadtspitze, für Reisen der Ratsmitglieder in aller Herren Länder, für die vorzeitige Ablösung des Messechefs - der hatte Krach mit dem Oberbürgermeister - aber 370.000 € für den Betrieb der Brunnen lassen sich im Etat einfach nicht auftreiben. Das ist das eigendliche Armutszeugnis für eine Stadt wie Köln.