Mittwoch, Mai 16, 2007

Brunnen in Köln - Stadt stellt sich Armutszeugnis aus


Die Kölnische Rundschau berichtete vor einigen Tagen, daß auch in diesem Jahr wieder viele Springbrunnen außer Betrieb bleiben. Grund: die Stadt hat kein Geld und meint Sponsoren sollen die Kosten übernehmen. Zwar ist der umtriebige Bürgermeister Müller ständig auf der Suche nach Sponsoren. Doch der Erfolg ist bescheiden. Kein Wunder: viele Kölner, vor allem Mittelständler, sind vergrätzt über die Stadt und deren Verwaltung. Die hat sich in dem letzten Jahren vor allem zur Verhinderungsbehörde entwickelt. Wer nicht gerade als Unternehmer mit einer Millioneninvestition winkt oder beste freundschaftliche Kontakte zur Stadtspitze hat, findet bei der Stadtverwaltung kaum Beachtung - im Gegenteil: Kölner Unternehmer müssen ständig damit rechnen, daß es wegen jeder Kleinigkeit Probleme mit der Stadtverwaltung gibt.

Hinzu kommt der Umgang mit denjenigen, die sich für die Stadt engagieren wollen. Als der urkölsche italienische Gastronom Gigi Campi vor Jahren mit Hilfe von mehreren Dutzend Sponsoren dem Wallrafplatz zu neuem Glanz verhelfen wollte, wurde dessen Initiative von der Stadtverwaltung ausgebremst. Die Neugestaltung des Wallrafplatzes wollte man doch lieber selbst in die Hand nehmen. Herausgekommen ist eine Platzgestaltung, wie sie billiger nicht hätte aussehen könnte. Köln ist eben kein gutes Pflaster für Privatinitiative.

In Zeiten des Haushaltssicherungsgesetz beläuft sich der städtische Etat auf mehr als 1 Mrd Euro, das sind ausgeschrieben 1.000.000.000 €. Für alles ist Geld da, für die neuen Dienstwagen der Stadtspitze, für Reisen der Ratsmitglieder in aller Herren Länder, für die vorzeitige Ablösung des Messechefs - der hatte Krach mit dem Oberbürgermeister - aber 370.000 € für den Betrieb der Brunnen lassen sich im Etat einfach nicht auftreiben. Das ist das eigendliche Armutszeugnis für eine Stadt wie Köln.

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