Samstag, Mai 03, 2008

Taxi Fahrerausweis - außer Spesen nix gewesen

Es war mal wieder eine Schnapsidee der Kölner Beamten und Politiker. Nach dem es im Jahr 2002 bis 2004 sexuelle Belästigungen weiblicher Fahrgäste durch einen Täter gegeben hatte, der seine Taten mit einem Taxi jedenfalls mit einem taxiähnlichen Fahrzeug ausführte, sann man auf zusätzliche Sicherheit.

Zwei Dinge wurden durch Verordnung eingeführt.

Taxen bekommen das Kennzeichen K - TX + Konzessionsnummer

Das konnte bis heute nicht komplett durchgeführt werden. Offenbar gibt es einige private Besitzer, die die Buchstabenkombination TX nicht hergeben wollen. Wenn die Zulassungsbehörde z.B. für das Taxi 123 eben kein freies Kenzeichen hat, wird einfach eine 9 oder andere freie Ziffern vor die Taxinummer gesetzt. Naja.

Die Blamage mit dem Taxifahrerausweis ist größer. Jeder Taxifahrer sollte am Armaturenbrett seinen Taxiausweis befestigen. Ein auf primitive Weise hergestelltes gelbes Stück Pappe mit einem Namen und einem Foto drauf in der Größe einer Scheckkarte. Zunächst sah es so aus, als würde die Aktion laufen. Dann verkauften Taxifahrer am Computer selbst gemachte Ausweise an Kollegen. Bis dies auffiel, hatten sich eine nicht mehr zu bezifferbare Anzahl von Taxifahrern den Ausweis illegal besorgt. Natürlich gab es seitens der Behörden die entsprechenden Drohungen aber dann ließ man es still werden.

Zwei Taxifahrer, die den Ausweis für höchstüberflüßig hielten, klagen über zwei Instanzen bis zum Bundesverwaltungsgericht. Die beschieden den Vertretern der Stadt Köln, daß eine Stadt wie Köln eine Ausweispflicht für Taxifahrer gar nicht anordnen kann, weil dies Sache des Bundesgesetzgebers ist.

Auf deutsch: nicht Herr Schramma, sondern Frau Merkel ist zuständig.

Mit dieser Ohrfeige will sich die städtische Laienspielgruppe aber nicht abfinden. Der Ausweis soll jetzt über den Taxiruf auf freiwilliger Basis weitergeführt werden.

Von den seinerzeitigen Ermittlungen ist nur bekannt, daß der beschuldigte Taxifahrer freigesprochen wurde, weil er aufgrund objektiver Beweise nicht der Täter sein konnte.

Was der Spaß die Stadt Köln gekostet hat, ist nicht bekannt.