Montag, November 27, 2006

Domtreppe (2)


Jetzt fallen an der Domtreppe schon die ersten Stufen zusammen. Mal sehen wann das von der Stadt behoben wird.

Samstag, November 25, 2006

Guerilla-Werbung


Das Fahrrad alt. Die Reifen platt. Das Werbeschild ist auffällig.

Werbe- agenturen haben eine neue Möglichkeit entdeckt, fast kostenlos Werbung für ihre Kundschaft zu machen. Man kaufe einige alte Fahrräder, verpasse ihnen eine Schnelllackierung, befestige eine Werbeschild und stelle das Fahrrad in einem Fahrradständer ab. Dort kann man es dann monatelang stehen lassen. Das Ganze kostet nur einen Bruchteil dessen, was die Anmietung von Werbeflächen bei Kölner Aussenwerbung kostet und gilt als äußerst werbewirksam.

Das ganze nennt man Guerilla-Werbung. Die Stadtverwaltung steht dem hilflos gegenüber. Also regen auch wir uns über den Quatsch nicht auf und und stellen unser Fahrrad eben neben den Fahrradständer. Der steht ja auch nur da, weil er mit Werbung finanziert wurde.

Dienstag, November 14, 2006

Träumer

Die Kölner leiden gerade unter dem Bau der Ost-West U-Bahn. Hatte man sich dies doch ganz anders vorgestellt. Es hatte doch geheißen, diese U-Bahnstrecke wird unterirdisch gebaut. Die allgemeine Vorstellung der Laien war, am Anfang und am Ende der Strecke werden zwei große Löcher gebuddelt und den Rest macht der Bohrer, der sich unter der Stadt durchfrißt. Keine Rede bei Vorstellung des Projektes davon, daß ganze Straßenzüge und Plätze, wie Severinsstraße, Alter Markt, Heumarkt und Clodwigplatz trotzdem aufgerissen werden müssen und die Anwohner und Geschäftsinhaber jahrelang unter dem U-Bahnbau zu leiden haben würden.

Dieser U-Bahnbau ist noch nicht abgeschlossen, da träumen die FDP-Ratsherren schon von Größerem. Die Nord-Süd-U-Bahn soll her und 120.000 € für eine Machbarkeitsstudie. Heumarkt, Neumarkt, Rudolfplatz und Aachener Straße wären davon betroffen. Historisches Terrain; Archäologen hätten jahrelange Freude daran mit Schäufelchen und Pinselchen den Boden nach geschichtlich Wertvollem zu untersuchen. Dieser U-Bahnbau dürfte ein ganzes Jahrzehnt dauern. Abgesehen von dem vorprogramiertem Verkehrschaos, blieben wieder die Anwohner und vor allem die Geschäftsleute auf der Strecke.

Fragwürdig ist überhaupt, welche Vorteile eine solche Nord-Süd-U-Bahn für den Nahverkehr hat. 1 oder 2 Minuten weniger Fahrzeit bringen weder die KVB noch deren Fahrgäste weiter. Diese Zeiteinsparung wäre auch zu erreichen, wenn der Bereich zwischen Heumarkt und Rudolfplatz straßenplanerisch mal vernünftig bearbeitet würde. Warum darf man etwa zwischen Nord-Süd-Fahrt und Heumarkt an zwei Stellen links abbiegen? Die nach links abbiegenden Parkhausverkehr könnte genausogut geradeaus am Hotel Maritim vorbei unter der Deutzer Brücke wieder in Richtung Neumarkt und damit zum Kaufhof- und den anderen Parkhäusern geführt werden. Es würde nicht nur der Nahverkehr besser laufen, auch der Verkehr von der Deutzer Brücke Richtung Neumarkt wäre weniger beeinträchtigt, da keine Linksabbieger mehr die Pipinstraße verstopfen. Ähnliche Lösungen wären in diesem Bereich auch an anderer Stelle denkbar.

Und was die besseren Möglichkeiten der Stadtgestaltung angeht, zeigen gerade die Ringe trotz U-Bahn, daß die Verantwortlichen diese Möglichkeiten sowieso nicht zu nutzen in der Lage sind.

Geld für die Nord-Süd-U-Bahn so etwa 1 Milliarde € =1.000 Mio € ist auch nicht vorhanden. Deshalb sollen sie weiter träumen, aber bitte kein unnötiges Geld ausgeben.

Sonntag, November 12, 2006

Kulturschock




In Dresden fand das diesjährige Strafverteidigerkolloquium des Deutschen Anwaltvereins statt. Zwischen den einzelnen Veranstaltungen war nicht viel Zeit, aber ich hatte doch Gelegenheit mir die Altstadt von Dresden anzuschauen. Herausgeputzt und sauber stellte sich die Stadt dar. Kein Müll, keine Fahrradschrott, keine zerdepperten Bierflaschen und erst Recht keine Pinkelecken. Als ich eben zur Kanzlei kam, ging ich durch das Domgässchen, eine kleine vielleicht 20 Meter lange und drei Meter breite Gasse unmittelbar am Kölner Dom. Ein unglaublicher Gestank kam mir entgegen. Das Domgässchen muß gestern als offizielles Pissoir genutzt worden sein. Aber auch auf dem Platz Domkloster - das ist die richtige Bezeichnung für die Domplatte - Scherben, nur notdürftig unter die Abfallkörbe gekehrt und natürlich noch ein Schrottfahrrad, welches uns laut Aufkleber bis zum 4. Dezember 2006 erhalten bleibt.
Ok - ich bin wieder in Köln, ein richtiger Kulturschock !

Mittwoch, November 08, 2006

Plakate, Plakate, Plakate

Jeden Abend ab 17.00 Uhr kann man es beobachten. Unauffällige junge einzelne Männer ziehen durch die Kölner Innenstadt und bekleben jede freie Fläche mit Werbeplakaten. Ob Telefonhäuschen, Stromkasten, U-Bahn-Eingang oder der freie Quadratmeter am Privathaus; überall werden Werbeplakate für die Ü-30 Party, die Wahl der Discoqueen, die polnische, russische, türkische oder welche auch immer stattfindende Superparty befestigt. Allzulange bleiben die Plakate allerdings nicht hängen. Verärgerte Hausmeister, Hausbewohner oder Geschäftsinhaber sind in den Morgenstunden mit dem Entfernen der Plakate beschäftigt. Immer mehr lassen den Plakatmüll einfach auf der Straße liegen. Die Kölner Straßenreinigung wird es schon richten.

Am Abend dann die gleichen Szenen, vielleicht Werbung für andere Partys. Manche Fassaden sehen mittlerweile so aus, als würden sie von dem Tesafilm mit dem die Plakate befestigt worden sind, zusammengehalten.

Die Stadtverwaltung interesssiert es anscheinend nicht weiter. Sie gibt sich machtlos und ist nicht in der Lage das Problem des wilden Plakatierens zu lösen. Die städtische Satzung sieht zwar Geldbußen vor. Nützen tut dies nichts, weil es keine städtischer Mitarbeiter gibt, die die Geldbußen verhängen.

Und so wird manche Straße -insbesondere der Ring - in Köln morgens weiter aussehen wie eine Müllkippe, zumindest solange bis die Kehrmännchen kommen.

Dienstag, November 07, 2006

Domtreppe


Als ich gestern aus dem Kölner Hauptbahnhof kam, fiel mir an der neugestalteten Domtreppe auf, dass ein Baumangel immer noch nicht behoben worden ist. Dabei wurde die Treppe zum Weltjugendtag 2005 fertiggestellt. Immer noch fehlen an der Ecke des Pinkelaufzuges (Kölner Express vom 14.9.2006) zwei Ecksteine. Aus der Werbung weis man, dass manche Dinge länger dauern. In Köln kann dies auch eine Ewigkeit sein.

Montag, November 06, 2006

Das Ordnungsamt und die Schrotträder


Köln ist stolz darauf die IFMA (Fahrrad und Motorradmesse) zu beheimaten. Dementsprechend behutsam geht man seitens der Stadtverwaltung mit den Fahrrädern um, selbst dann, wenn es sich offensichtlich um Schrotträder handelt, die von ihren Besitzern längst aufgegeben wurden.

Entdecken die Mitarbeiter des Ordnungsamtes ein solches Schrottfahrrad, wird daran ein Klebezettel befestigt. Der verschwundene Besitzer wird aufgefordert sein Fahrrad binnen einer Frist von Wochen (die genaue Frist konnte ich nicht lesen) zu entfernen. Bis dahin passiert erst mal gar nichts. Selbst wenn der Schrott mitten in der Fußgängerzone oder vor dem Kölner Dom steht.

Im Kölner Stadtgebiet gibt es einige Tausend solcher Schrotträder. Sie blockieren Fahrradständer, versperren Gehwege oder rosten an Laternenpfählen still vor sich hin. Nur eins passiert nicht: Der Besitzer holt das Fahrrad wieder ab.

Kriminalitätsstatistik

In Köln gibt es einen Polizeipräsidenten namens Steffenhagen der ein hohes Ziel erreichen will. Köln soll bis zum Jahr 2010 die sicherste Millionenstadt Deutschlands sein. Aus diesem Grunde schickt er seine Beamten los, hauptsächlich um die Kölner Autofahrer zu kontrollieren, manche sagen auch zu schikanieren.

Für diese Aktionen gibt es so schöne Namen wie Frühlingserwachen oder Wintercheck. Die Erfolge können sich sehen lassen, zumindest was die Bekämpfung von Bagatelldelikten wie Handytelefonieren am Steuer und nicht angeschnallt Autofahren angeht. Auch in der Kriminalstatistik schienen sich seine Aktivitäten positiv niederzuschlagen. Anscheinend ging die Kriminalität in Köln zurück. Doch plötzlich stellt sich heraus, dass die Kriminalität in einer Reihe von Stadtteilen statistisch gar nicht erfasst worden ist.(EXPRESS vom 4.11.2006)

Insider im Polizeipräsidium sprechen von 20.000 Straftaten, die unter den Tisch gefallen sind. Der Pressesprecher des Polizeipräsidenten spricht dagegen nur von etwa 2 Prozent pro Jahr also 2400 Straftaten. Wie auch immer.

Es gilt der alte Spruch:
Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.